„Waldschätze“ der ungeliebten Art ausgestellt
Schöneicher Kita-Kinder zeigen ihre im Wald gesammelten Müll-Fundstücke
Wer derzeit mit offenen Augen durch Schöneiche an der Kita vorbeifährt oder auch -geht, hat sicherlich schon die ungewöhnliche Ausstellung - vom alten Reifen über eine rostige Gießkanne bis zu dreckigen Glasflaschen - entdeckt. Dabei handelt es sich um „Waldschätze“ der besonderen, eigentlich ungeliebten Art, die von den Kita-Kindern im vergangenen Herbst (siehe November-Stadtblatt 2020) in der unmittelbaren Umgebung gesammelt wurden. Diese „Waldschätze“ - so der Name der Open-Air-Ausstellung - sind in Wahrheit Müll, illegal und gewissenlos im Wald weggeworfen oder abgestellt und von den Mädchen und Jungen der Kita Schöneiche entdeckt und zusammengetragen. Die interessantesten Fundstücke wurden anschließend weiter erforscht. So glaubte Xaver, das Teil eines Autositzes vor sich zu haben, während Tommy meint: „Das ist eine Sprungfeder von einem Bett.“ Es könnte aber auch ein alter Zaun sein“, sagt Finja. Dagegen sieht Elisabeth in dem verrosteten Fundstück die Sprungfedern einer Couch. So oder so, darin sind sich die Kinder einig, hat sowas nichts im Wald zu suchen.
Mit der Ausstellung, die im Rahmen des Projekts „Lernort Wald“ entstand, soll den Erwachsenen gezeigt werden, was die Kita-Kinder alles während einer Waldexkursion gefunden haben. Und das waren nicht etwa Kastanien, Blätter und Stöcke, wie man vermuten könnte, sondern jede Menge Müll. Wie Kita-Leiterin Kathrin Zschernagk berichtet, ist geplant, nach Ausstellungsende die „Waldschätze“ ordnungsgemäß entsorgen zu lassen, verbunden mit einem Besuch auf dem Recyclinghof Ludwigsfelde, wo die Kinder erleben sollen, wie der Müll richtig entsorgt und weiterverwertet wird.
Hintergrund: Die Kita Schöneiche gehörte zu den 17 Wettbewerbsgewinnern, die sich mit einem eigenen Projekt an der Aktion „Für ein l(i)ebenswertes Zossen“ des Vereins „Demokratie und Menschlichkeit“ beteiligt und für die Umsetzung Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ erhalten haben.
Zossen, den 7. Januar 2021, 13.50 Uhr
