Stadt wartet noch auf Betriebserlaubnis für den Hort im Jugendzentrum
Eltern informierten sich in dieser Woche vor Ort über das Konzept
Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit mit Hochdruck daran, das Jugendzentrum an der Wasserstraße mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wie angekündigt vorübergehend als Hort für rund 30 Kinder aus der Goetheschule zu nutzen. Entsprechende Vorbereitungen wurden bereits getroffen, so ist zum Beispiel im Jugendklub schon eine Trennwand eingebaut worden. Diese kann perspektivisch von Hortkindern und Jugendklubnutzern kreativ gestaltet werden. Noch in der 31. Kalenderwoche wird der Außenbereich eingezäunt. Auch der Transfer der Hortkinder nach Schulschluss von der Goetheschule zur Wasserstraße ist soweit geklärt. Es werde nur noch auf die genauen Stundenpläne der Schule gewartet, um mit dem beauftragten Verkehrsunternehmen die Fahrpläne abzusprechen. In jedem Fall werde immer eine Aufsichtsperson die Kinder begleiten, heißt es.
Die Stadtverwaltung hatte in dieser Woche den betroffenen Eltern an drei Tagen vorab die Möglichkeit gegeben, sich direkt vor Ort ein Bild von den Räumlichkeiten, den Spiel- und Bastelangeboten und dem Außenbereich mit Bolzplatz und Skateranlage zu machen. Sowohl Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller wie auch Hortleiterin Anette Dux beantworteten dabei die zahlreichen Fragen der Eltern. Diese reichten von einer möglichen Küchennutzung über Sicherheitsfragen bis hin zu genauen Betreuungsinhalten. Die Bürgermeisterin betonte, dass es sich in jedem Fall um eine vorübergehende Lösung handelt. Sowie im Hort „Am Wasserturm“ in der Goethe-Grundschule die geforderten Auflagen für eine beantragte Kapazitätserweiterung erfüllt sind - dabei geht es vor allem um einen 2. Flucht- und Rettungsweg sowie eine vernetzte Brandschutzanlage - können alle Schüler wieder dort betreut werden. Ungeachtet dessen, sollen noch zusätzliche Spiele und Spielgeräte angeschafft werden. Kinder, die eine Erlaubnis der Eltern vorlegen und eine entsprechende Schutzausrüstung haben, können auch die Skateranlage nutzen.
Wiebke Schwarzweller bedankte sich ausdrücklich für das Verständnis der Eltern für die ungewohnte Situation, hätte sich aber gewünscht, dass noch mehr Mütter und Väter das Angebot der Vor-Ort-Besichtigung in Anspruch genommen hätten, um zu sehen, dass ihre Kinder hier mindestens genauso gute Bedingungen vorfinden wie in der Goetheschule. Noch allerdings wartet die Stadt auf die schon seit Längerem beantragte Betriebserlaubnis seitens des Bildungs- und Jugendministeriums in Potsdam. Sowie diese vorliegt, werden unverzüglich die Hortverträge mit den Eltern geschlossen, heißt es aus dem Schulamt.
Das Konzept für die Hortnutzung im Jugendzentrum ist mit dem DRK als Träger der Einrichtung abgestimmt, so dass Hortkinder und Jugendliche das Objekt zu unterschiedlichen Zeiten, also stets getrennt voneinander, benutzen können. Ab 17 Uhr, so die Verwaltungschefin, stehe die Einrichtung wieder den Kindern und Jugendlichen als Jugendklub zur Verfügung. Bürgermeisterin Schwarzweller und Marko Njammasch, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Jugend, Bildung und Sport (SJBS), trafen sich in diesem Zusammenhang mit Verantwortlichen des DRK für den Jugendklub sowie mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 27 Jahre, um ihnen die auch für sie neue Situation in der Einrichtung zu erklären und zu begründen. Dabei nutzten sie die Gelegenheit, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ihre Fragen zu beantworten und sie zu motivieren, sich für ihre Belange zu engagieren.
Hintergrund: Angesichts der sehr hohen Zahl von Hortkindern in der Stadt Zossen will die Stadtverwaltung das Jugendzentrum an der Wasserstraße (JZZ) bis zur Fertigstellung des neuen Horts an der Gerichtsstraße vorübergehend als Hort nutzen. Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller informierte bereits am 13. Mai 2020 den Ausschuss für Soziales, Jugend, Bildung und Sport über entsprechende Pläne. Notwendig ist diese Maßnahme, da ab den diesjährigen Sommerferien bis zu 65 Kinder neu in den bereits jetzt überbelegten Hort „Am Wasserturm“ kommen werden. Dieser hat nur eine Betriebserlaubnis für 160 Kinder. Derzeit werden dort mehr als 180 Mädchen und Jungen betreut, im Vorjahr waren es sogar bis zu 196 Kinder. Eine aus Sicht der Stadtverwaltung unverantwortliche Situation, die es zu verändern gilt. So wurde vom Bildungsministerium für den Hort „Am Wasserturm“ eine vorübergehende Kapazitätserweiterung auf 183 Kinder unter der Voraussetzung genehmigt, dass die Brandschutzmängel beseitigt werden und ein zweiter Flucht- und Rettungsweg entsteht. „Die Verwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, dass die aufgezeigten Mängel in der Goetheschule beseitigt werden“, betont Bürgermeisterin Schwarzweller. Für das neue Schuljahr 2020/21 werde aber auch die höhere Kapazität nicht ausreichen, da weniger Kinder den Hort verlassen als in den Hort aufgenommen werden. „Deshalb sollen ab dem neuen Schuljahr rund 30 Hortkinder aus den 4. Klassen im Jugendzentrum betreut werden“, so Schwarzweller.
Pressemitteilung, Zossen, den 23. Juli 2020, 12.10 Uhr