Header Image

Meldungen

Zurück zur Übersicht

Schönes Zossen - Ortsteil Zossen vorgestellt

Zossen ist wie sehr viele Ortschaften in Brandenburg ursprünglich eine slawische Gründung. Der Name „Zossen“ leitet sich vermutlich von „Sosny“, der altsorbischen Bezeichnung für die Kiefer ab; hierauf bezieht sich auch das Stadtwappen. Urkundlich wird der Ort erstmals im Jahr 1320 erwähnt als Sossen, Suzozne, Zozne. Die Kernstadt Zossen hat einen historischen Stadtkern. Im Ortsteil Zossen mit dem Gemeindeteil Dabendorf leben aktuell 8.275 Menschen, davon 4.074 Frauen und 4.201 Männer. Mehr als ein Drittel von ihnen sind älter als 55 Jahre.

Aus der Chronik Zossens

Urkundlich wird Zossen erstmals 1320 erwähnt als Sossen, Suzozne, Zozne. Die im Nordwesten der Stadt liegende frühdeutsche Burg hatte als Vorgänger offensichtlich einen slawischen Burgwall in typischer Talinsellage am Notte-Übergang.

Zossen war im Mittelalter Hauptort einer kleinen Adelsherrschaft (Herrschaft Zossen), die 1490 vom brandenburgischen Markgrafen Johann Cicero erworben und in ein Amt umgewandelt wurde. 1546 verlieh Kurfürst Joachim II. dem Ort weitreichende Rechte und Privilegien.

Nach der Kommunalreform in Preußen von 1808 und der damit einhergehenden Bildung von Gemeinden wurden 1809/1810 die Wohnplätze Kietz und Weinberge zu Zossen eingemeindet.

Im Jahr 1875 erhielt Zossen Anschluss an die Berlin-Dresdner Eisenbahn, ebenso lag es an der parallel zu der Strecke geführten königlich-preußischen Militär-Eisenbahn. Auf der letzteren wurden durch die 1899 gegründete Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen (St.E.S.) zwischen Zossen und Berlin-Marienfelde von 1901 bis 1904 Schnellfahrversuche mit elektrischen Lokomotiven und Triebwagen durchgeführt, dabei wurde ein Weltrekord für Landfahrzeuge mit 210,2 km/h aufgestellt, der erst 1931 mit dem Schienenzeppelin und erst 1954 von der französischen Elektrolokomotive CC 7121 übertroffen werden konnte.

Seit 1910 baute der Reichsfiskus auf der Gemarkung Zehrensdorf, heute Wünsdorf-Waldstadt, zwischen Zossen und Wünsdorf das große Militärgebiet auf. Im Ersten Weltkrieg waren hier im so genannten „Halbmondlager“ muslimische Kriegsgefangene untergebracht, die bei der russischen, britischen und französischen Armee gekämpft hatten. Für sie wurde sogar eine Moschee aus Holz - die erste Moschee Deutschlands - errichtet.

Zossen heute

Mit der Verwaltungsreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Zossen Kreisstadt des neu gebildeten Kreises Zossen, nachdem es seit 1818 zum Landkreis Teltow gehört hatte. Im Jahr 1994 wurde der Kreis Zossen mit den Kreisen Luckenwalde und Jüterbog fusioniert (Kreisgebietsreform), seither gehört die Stadt zum Landkreis Teltow-Fläming. Dabendorf wurde am 1. Januar 1974 eingemeindet. Am 26. Oktober 2003 vergrößerte sich die Stadt Zossen nach dem Gemeindegebietsreformgesetz vom 24. März 2003 um die Gemeinden Glienick, Kallinchen, Nächst Neuendorf, Nunsdorf, Schöneiche und Wünsdorf.

Heute besteht die Stadt Zossen aus zehn Ortsteilen und sechs bewohnten Gemeindeteilen. Bürgermeisterin ist seit 2019 Wiebke Şahin-Schwarzweller.

Die knapp 8.300 Menschen Zossens gestalten als eine Gemeinschaft mit viel zivilgesellschaftlichem Engagement den Ortsteil. Man unterstützte sich gegenseitig privat oder in Vereinen, sagt Ortsvorsteher Sven Baranowski. Der Ortsvorstand bemüht sich vor allem darum, die Seniorinnen und Senioren von den zahlreichen Veranstaltungen, Festen und Aktivitäten zu begeistern.

 

Eine fast 700-Jährige in modernem Gewand

Nur mal angenommen, der „falsche“ Waldemar, Johann Cicero, Friedrich von Torgow, die Herren von Ihleburg, Georg von Stein, Kurfürst Joachim II. und wie die einstigen Herrschaften von Zossen sonst noch hießen, könnten 2023 eine Einladung zum 703. Jahrestages der urkundlichen Ersterwähnung Zossens annehmen, sie würden sich wohl verwundert die Augen reiben, was aus jenem Ort geworden ist, um den zu ihren Lebzeiten immer wieder heftig geschachert und gekämpft worden ist? Ein Ort, der sogar verpfändet wurde und einst für 16.000 Gulden verkauft worden war und so zu einem kurfürstlichen Amt wurde. Staunend und ehrfürchtig würden sie sicher vor der Dreifaltigkeitskirche im Herzen der Stadt stehen. Die ehemalige mittelalterliche St. Catharinenkirche war 1641 den Flammen zum Opfer gefallen. Die anschließend gebaute Fachwerkkirche aus Holz musste später wegen Baufälligkeit abgerissen werden, ehe 1735 dann das heutige Gotteshaus als Dreifaltigkeitskirche geweiht wurde.

Erstaunt würden die Herrschaften zur Kenntnis nehmen, dass „ihr“ Zossen sogar mal Kreisstadt war, inzwischen allerdings eine amtsfreie Gemeinde mit zehn Orts- und sechs bewohnten Gemeindeteilen geworden ist, die nunmehr rund 22.000 Einwohner hat. Die Einwohnerzahl Zossens wird auch in Zukunft weiter ansteigen, das sagen alle Prognosen. Zossen als Mittelzentrum mit einer gut entwickelten Infrastruktur und wichtigen Verkehrsanbindungen spielt eine bedeutende Rolle in der Region. Bekanntlich war es ja Kurfürst Joachim II., der dem damaligen Zossen 1546 bereits bestehende Stadtrechte bestätigt und diese sogar noch erweitert hatte.

 

Sehenswürdigkeiten

Viel Sehenswertes gibt es heute: Den hübschen Marktplatz im Zentrum der Stadt und seine benachbarten Einkaufsstraßen, den Stadtpark mit seiner Brücke über den Nottekanal und dem neuen Wasserspiel, den Rosengarten und die historische Burgruine. War das Areal vor den denkmalgeschützten Kalkschachtöfen vor zehn Jahren noch eine einzige Brache, so findet man dort heute mit der Kita „Am Oertelufer“ nicht nur eine attraktive Kindertagesstätte mit einem tollen Spielplatz, sondern auch ein modernes Jugendzentrum, eine Skate-Anlage und einen Bolzplatz. Auch Einkaufszentrum und diverse Fachgeschäfte hat Zossen zu bieten.

Der Bedarf an Kita- und Schulplätzen wächst mit dem Zuzug weiter. So soll die Kita „Bummi“ nicht nur saniert, sondern auch erweitert werden, und es wird ein Kitaschloss auf dem alten Krankenhausgelände gebaut.

Natürlich darf bei einem Stadtrundgang ein Abstecher in das Haus Kirchplatz 7 nicht fehlen, in dem unter anderem das im Jahr 2002 eröffnete Schulmuseum beheimatet ist. Bis 2015 befand es sich in der obersten Etage eines schönen Fachwerkhauses, das im Jahr 1746 als Predigerhaus errichtet und viele Jahre auch als Schule genutzt worden ist.

Der Heimatverein betreibt das Museum „Alter Krug“ in Zossen als Museum der märkischen Heimatgeschichte. In dem mit Rohr gedeckten und zu den ältesten Bürgerhäusern in der früheren Kolonie Weinberge zählenden Gebäude wird neben ständig wechselnden thematischen Ausstellungen der damalige Stand der handwerklichen und technischen Entwicklung gezeigt.

Waren die von Ihleburgs und die von Steins einst noch mit Pferd und Kutsche unterwegs, würden sie heute sicher staunen, dass es in Zossen einen modernen Bahnhof gibt. Durch die Streckenmodernisierung ist der Zugverkehr im Moment gestört, darüber berichten wir an andere Stelle ausführlich.

Zossen war im 16. und 17. Jahrhundert von verheerenden Feuerbrünsten betroffen, eine Freiwillige Feuerwehr gab es damals noch nicht. Erst 1884 wurde die Freiwillige Feuerwehr Zossen gegründet. Im Juni 2024 wird mit einem Fire-Tag das 140-jährige Bestehen der Wehr gefeiert.

 

Zossen braucht engagierte Menschen zum Mitgestalten

Für die Sicherheit und Versorgung der zirka 8300 Menschen in Zossens Kernstadt und der anderen neun Ortsteile sorgen die Polizeiwache Zossens, das Amtsgericht, Rettungswache und viele Ärzte und Pflegeeinrichtungen.

Im Ortsbeirat Zossens sind Sven Baranowski (Ortsvorsteher), Sven Reimer (stellv. Ortsvorsteher), Stefan Broschell für die Kernstadt Zossen sowie Mathias Buttler und Olaf Manthey für Dabendorf tätig, denn zu Zossen gehört auch der Stadtteil Dabendorf mit etwa 2.680 Einwohnern. Da der Stadtteil relativ groß ist, gibt es Überlegungen, Dabendorf zum eigenständigen Ortsteil zu machen. Dafür ist eine Befragung nötig; die Bürgerbefragung ohne ein Quorum wurde von den Stadtverordneten am 8. Juli auf der Stadtverordnetenversammlung jedoch abgelehnt. Um hier aber dem Bürgerwillen zu entsprechen, wird die Verwaltung dieses Thema dennoch vorantreiben und einen eigenen Fahrplan nach der Sommerpause vorstellen und weiterhin Aufklärungsarbeit leisten. Den Stadtteil Dabendorf wird das Stadtblatt gesondert vorstellen.

 

Zossens Ortsvorsteher

Zossens Ortsvorsteher Sven Baranowski als ehrenamtlicher Ortsvorsteher ist gelernter Diplom-Ingenieur für Schienenfahrzeugtechnik und arbeitet heute als Imker und Waldbauer. Er lebt seit 1997 in Zossen und ist seit vier Jahren Ortsvorsteher. Bis 2019 war Sven Baranowski zwölf Jahre Stadtverordneter in Zossen. Er meint: "Im Gegensatz zu Ortsbeiräten in den kleineren Dörfern kenne ich nicht jeden Einwohner mit Namen. Es kommt auch schon mal vor, dass mich ein Unbekannter auf ein Problem hinweist.“ Die Liebe zum Wald und zur Natur hat ihn nach Zossen geführt.

Die Frage nach den Aufgaben als Ortsvorsteher beantwortet er mit einem Lächeln: „Ich bin ein Frühstücksdirektor, Gratulant, Kummerkasten und nehme an Sitzungen teil“.

Der Zuzug in Zossen bereitet ihm Sorge. In den 90er Jahren wurden in Zossen seiner Ansicht nach zu viele B-Pläne genehmigt. „Wir werden den Zuzug nicht verhindern können, sondern wir können ihn nur gestalten“, meint Baranowski. Highlights für ihn persönlich war der Bau der Umgehungsstraße, vor dem Bau hat morgens im Haus alles gewackelt, wenn ein LKW durch Zossen gefahren ist. Froh ist Ortsvorsteher Baranowski auch um den Erhalt von Polizeiwache und Amtsgericht.

Traurig stimmt ihn, dass die Innenstadt ausstirbt. Als die Kreisverwaltung noch in Zossen war, war der Stadtkern belebt. Es gab keine freien Ladenflächen. „Nur mit innovativen Geschäftsideen kann man interessante Menschen und Wirtschaft anziehen“, so Baranowski. Die Bemühungen der Stadtverwaltung, Kleingewerbe sinnvoll anzusiedeln, muss aus seiner Sicht verstärkt werden.

Hauptaufgabe der Stadt ist, Kitas, Horte und Schulen so zu bauen, dass die Gebäude später gegebenenfalls umgenutzt werden können. Er wünscht sich touristische Angebote, bzw. dass die bestehenden Angebote besser vernetzt und beworben werden. Auch eine Förderung des Übernachtungstourismus steht auf seiner Wunschliste. Er hat dazu viele Ideen wie eine „Zossenkarte“: Wenn man drei Tage in Zossen bleibt, bekommt man in allen Zossener Lokalitäten und Veranstaltungsorten 20 Prozent Rabatt oder ähnliches. Ein Zusammenschluss von Mellensee und Zossen ist seine Zukunftsvision.

Feste in Zossen

In Zossen wird gern gefeiert:

Am 1. und 2. September findet das Weinfest in den Höfen statt. Erstmalig ist am 9. September „Zossens Tag der Pflege“ auf dem Marktplatz. Am Sonntag, 1. Oktober, finden das Familien- und Gemeinwohlfest sowie Erntedank-Gottesdienst mit Kraut- und Rübenmarkt und einem verkaufsoffenen Sonntag statt. Eine Vereinsmesse Verein(t)/Expo 2030 im Kulturforum Dabendorf findet am 21. Oktober statt. Am 11. November startet in Zossen die Karnevalsaison: Für Karnevalisten ist es Ehrensache am 11.11. um 11 Uhr 11 auf dem Rathausplatz dabei zu sein. Weihnachtsstimmung kommt beim „Markt im Advent“ und dem verkaufsoffenen Sonntag am 10. Dezember auf. Nach dem Frühlingsfest im April 2024 und dem Osterfest im Mai 2024 findet im Juni 2024 das große Stadtfest mit Fahrgeschäften und allem Drum und Dran statt. Freuen Sie sich auf Partystimmung und feine Veranstaltungen in Zossen!

INFO: www.zossen.de

Zurück zur Übersicht