Resolution der Stadt Zossen zur russischen Invasion in die Ukraine
Am frühen Morgen des 24. Februar 2022 hat der russische Präsident Putin einen gewaltigen militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine gestartet. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg ist durch nichts zu rechtfertigen.
Dass es im Jahr 2022 auf europäischem Boden möglich ist, ein Land derartig brutal zu überfallen, ist ein Angriff auf uns alle. Der Krieg, dem schon jetzt hunderte Soldaten und auch Zivilpersonen zum Opfer gefallen sind, führt zu einer großen Anteilnahme in unserer Stadt. Dass Putin sein Atomwaffenarsenal in Bereitschaft gesetzt hat, schürt die Ängste bei uns und in der ganzen Welt.
Die Schauplätze dieses Krieges sind nur ca. 1000 km von uns entfernt. Der Krieg ist uns aber auch aus anderen Gründen besonders nah. Die Menschen in Zossen haben eine besondere historische Verantwortung und eine lange Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen. Der im Juni 1941 begonnene Angriff des faschistischen Deutschlands, der die UdSSR mit einem Angriffskrieg überzog, wurde strategisch zum großen Teil in Wünsdorf geplant. Über mehrere Jahrzehnte gab es in Wünsdorf die größte Garnison der sowjetischen Streitkräfte außerhalb ihres Landes. In Zossen leben seit Jahrzehnten Menschen mit Wurzeln aus Russland und der Ukraine friedlich zusammen. Dieser gesellschaftliche Zusammenhalt muss gerade jetzt gewahrt bleiben.
Im Angesicht dieser Geschichte fühlt sich die Stadt Zossen besonders dem Frieden und der Verständigung der Völker verpflichtet. Wir bekunden unsere Solidarität und Unterstützung mit der Ukraine und ihren Bürgerinnen und Bürgern sowie all jenen Menschen, die auch in Russland gegen Diktatur und für Frieden, Freiheit und Demokratie eintreten.
Unser Mitgefühl gilt in besonderer Weise allen Opfern sowie allen vom Konflikt betroffenen Menschen. Menschen, die sich augenblicklich auf der Flucht befinden, werden wir aufnehmen. Unsere Stadtgesellschaft hat sich bereits mit riesiger Hilfsbereitschaft darauf vorbereitet.
Wir verurteilen jede Form der Gewaltanwendung. Wir rufen zum sofortigen Ende der Aggression und aller Kampfhandlungen auf. Die volle Souveränität der Ukraine muss unverzüglich wiederhergestellt werden. Wir unterstützen die Initiativen, die sich um den Frieden und ein Ende des Kriegs bemühen.
Zossen, 2. März 2022
unterzeichnet:
Wiebke Şahin-Schwarzweller
Bürgermeisterin Stadt Zossen
Hermann Kühnapfel
Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Zossen
weitere Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Zossen