Neues Zentrum für Wünsdorf: Ideenwerkstatt für das Bahnhofsumfeld Wünsdorf
Die Einwohnerversammlung zur Umgestaltung des Bahnhofsumfelds Wünsdorf fand am 24. April 2024 im voll besetzten Wünsdorfer Bürgerhaus statt. Die Stadtverwaltung Zossen lud interessierte Bürger sowie Eigentümer der umliegenden Grundstücke ein, um Fragen zu stellen und eigene Ideen einzubringen. Bürgermeisterin Şahin-Schwarzweller erläuterte zunächst die Rahmenbedingungen und das Verfahren. "Wir haben heute Abend viel vor mit Ihnen", erklärte sie. Tatsächlich konnten die über 50 Teilnehmenden auf vier großen Karten des Bahnhofsareals ihre Wünsche und Anregungen anmarkern.
Es gab zahlreiche Vorschläge, darunter Geschäfte, gastronomische Angebote, ein Ärztehaus, dienstleistendes Gewerbe, ein Mehrgenerationenhaus, eine Randbebauung sowie attraktive Geh- und Radwege. Alle gesammelten Ideen fließen nun in die Planung mit ein. Erik Haase vom Planungsbüro Haase IDAS unterstrich, dass der alte Bebauungsplan bis zu einer neuen Beschlussfassung gültig bleibt und niemand über privates Eigentum entscheiden kann.
Entscheidung für die Zukunft
Bürgermeisterin Şahin-Schwarzweller betonte die Bedeutung, diese Chance zu nutzen, um etwas Sinnvolles für Wünsdorf zu schaffen, das die nächsten fünfzig Jahre prägen wird. „Wir treffen eine Entscheidung für die Zukunft und planen jetzt diese Zukunft", erklärte sie. Das Ziel der Umgestaltung des Bahnhofsumfelds sei die Entwicklung eines ansprechenden und funktional gemischten Ortszentrums. Die größte Herausforderung stellen die Erbengemeinschaften dar, denen viele der privaten Grundstücke im Areal gehören.
Wie geht es jetzt weiter?
In der kommenden Stadtverordnetenversammlung (SVV) am 22. Mai 2024 werden die Stadtverordneten eine Grundsatzentscheidung darüber treffen, ob am geplanten Architektenwettbewerb festgehalten wird. Zu berücksichtigen ist dabei neben den rechtlichen Voraussetzungen vor allem die Bürgerbeteiligung in der aktuellen Phase Null, noch bevor der eigentliche Wettbewerb beginnt. "Man muss es wollen und akzeptieren", appellierte die Bürgermeisterin, auch mit Blick auf die Grundstückseigentümer. Die Akzeptanz, dass die private und städtische Entwicklung des Bahnhofsumfeldes vorangeht, ist eine Voraussetzung für die Weiterführung des Verfahrens. Dem schloss sich auch Wünsdorfs Ortsvorsteher Rolf von Lützow an: "Es wäre wichtig für Wünsdorf, dass wir jetzt handeln."
Warum eine Ideenwerkstatt vor dem eigentlichen Beschluss?
In der SVV vom 10. April dieses Jahres hatten die Stadtverordneten einen zweiphasigen offenen Wettbewerb beschlossen. Eine Einwohnerversammlung im Vorfeld ist obligatorisch; erst nach der Bürgerbeteiligung wird entschieden, ob bei einem Architektenwettbewerb geblieben wird. In der ersten Phase des Wettbewerbs werden grundsätzliche Lösungsansätze erarbeitet und diskutiert. In der zweiten Phase erfolgt die Sichtung durch ein fachlich qualifiziertes Preisgericht. Der Ideenwettbewerb ist für einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren geplant.