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Lindenbrück, Funkenmühle und Zesch am See

Der Ortsteil Lindenbrück besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Lindenbrück, Funkenmühle und Zesch am See, die jeweils bis zu deren Eingemeindung ihre eigene Geschichte hatten. Viele Ältere im Dorf sprechen immer noch von Jachzenbrück, so hieß Lindenbrück bis 1937.

In Lindenbrück leben knapp 464 Menschen miteinander im Einklang mit der Natur und ihrer Umwelt. Gemeinsam gestalten sie das, was Lindenbrück ausmacht – eine Gemeinschaft mit viel zivilgesellschaftlichem Engagement. Man unterstützt sich. Niemand wird allein gelassen.

Ungefähr die Hälfte der Lindenbrücker Bevölkerung ist weiblich. 55 Jahre ist der Altersdurchschnitt. Der Ortsvorsteher Uwe Voltz bemüht sich die Seniorinnen und Senioren von den Festen und Aktivitäten zu begeistern. Für mehr geselliges Miteinander wird das Feuerwehrgebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Die Sanierung beginnt voraussichtlich November. Es bekommt alle was ein Dorfgemeinschaftshaus braucht. Dann wird es genug Gelegenheiten geben sich auszutauschen, neue Leute kennenzulernen oder Bekannte zu treffen. Und Familienfeiern, Kaffeekränzchen, Sportgruppen, Skat- und Rommerunden finden ein zuhause.

Aus der Chronik Lindenbrücks

Der heutige Ortsteil Lindenbrück besteht aus den ehemals selbständigen Gemeinden Lindenbrück, Funkenmühle und Zesch am See, die jeweils bis zu deren Eingemeindung ihre eigene Geschichte hatten.

Lindenbrück wird 1442 als „Jaxinbrucke“ erstmals in einer Urkunde erwähnt. Er gehörte zu dieser Zeit zur Herrschaft Zossen, die im Besitz der Herren v. Torgow war.

Lindenbrück wird im Historischen Ortslexikon als Gassendorf bezeichnet, im Schmettauschen Kartenwerk von 1767 -1787 allerdings als Angerdorf benannt.

1490 erwirbt der brandenburgische Kurfürst Johann Cicero die Herrschaft Zossen und wandelt sie in ein Amt um. Er kauft im Jahr 1496 Jachzenbrück und Fernneuendorf von Ulrich, dem Sohn des Jurgen v. Schlieben um denselben Betrag zurück, wie die beiden Dörfer verkauft worden waren.

Jachzenbrück zählt zur sogenannten wendischen Seite des Amtes Zossen. 1545 wohnen im Ort ein Lehnschulze, acht Bauern und acht Kossäten. Außerdem gab es eine Wassermühle im Ort. Die Bewohner hatten die Fischereirechte auf dem Großen und Kleinen Möggelinsee inne.

1840 zählt der Ort bereits 32 Wohnhäuser. Nach einem Eintrag im Urmesstischblatt brennt der Ort 1841 fast vollständig nieder.

1860 stehen in Jachzenbrück ein öffentliches Gebäude, 38 Wohngebäude und 78 Wirtschaftsgebäude, darunter eine Wassergetreidemühle und eine Wassersägemühle.

1874 wird der bisher selbständige Ort Funkenmühle eingemeindet.

1931 ist Jachzenbrück auf 79 Wohnhäuser und 486 Personen angewachsen. 1937 wird der Ort in Lindenbrück umbenannt.

1974 wird Zesch am See eingemeindet. Mit der Bildung der Verwaltungsgemeinschaften 1992 im Land Brandenburg kommt Lindenbrück zum 28. Februar 1992 in das Amt Zossen.

Am 27. September 1998 wird Lindenbrück zusammen mit Waldstadt in die Gemeinde Wünsdorf eingegliedert.

Mit der Auflösung des Amtes Zossen wird auch die Gemeinde Wünsdorf mit ihren Ortsteilen Lindenbrück und Waldstadt aufgelöst und in die Stadt Zossen eingegliedert. Lindenbrück erhält den Status eines Ortsteils von Zossen, Zesch am See wird ebenso wie Funkenmühle Gemeindeteil von Lindenbrück.

 

Ein junger Ortsteil mit langer Tradition

Lindenbrück ist der jüngste Ortsteil der Stadt Zossen. Im Juli 2006 beschließt die SVV Zossen, dass Lindenbrück mit Funkenmühle und Zesch am See ein eigenständiger Ortsteil werden kann.

In Lindenbrück wurde am 21. Januar 2007 der dreiköpfige Ortsbeirat gewählt. Heute ist das kommunale Dreigestirn als eigenständiger Ortsteil der Stadt Zossen nicht mehr wegzudenken. Nicht mehr wegzudenken ist das Lindenblütenfest, organisiert vom Ortsbeirat und dem Verein „Am Mühlenfließ“, der sich 2007 gegründet hatte.

Seit 2010 gibt es auch einen Verein Weinberg Zesch e. V., der sich um die Förderung des historischen Weinbaus im Ort kümmert. Auf dem Südhang des 93 Meter hohen Zescher Weinbergs werden auf 3.000 qm die Sorten Regent, Acolon und Weißburgunder angebaut.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass im Jahr 1442 der Lausitzer Landvogt Nickel von Polenz in einer Urkunde den damaligen Ort Jachzenbrück, dem heutigen Lindenbrück, an Margarete von Torgelow übertragen hat. In der Urkunde taucht das Dorf Jachzenbrück, das bis 1937 so hieß, noch in der Schreibweise Jaxinbrucke auf. Das Wort Brücke im Ortsnamen meint die Brücke über dem Mühlenfließ, das heute noch den Kleinen Zeschsee mit dem Wolziger See verbindet. 1476 verkaufte Bernhard v. Torgow Jachzenbrück zusammen mit Fernneuendorf an Jurgen v. Schlieffen (Schlieben), behielt sich aber den Rückkauf vor. 1490 erwarb der brandenburgische Kurfürst Johann Cicero die Herrschaft Zossen und wandelte sie in ein Amt um. Er kaufte 1496 Jachzenbrück und Fernneuendorf von Ulrich, dem Sohn des Jurgen v. Schlieben um denselben Betrag (680 Gulden) zurück, wie die beiden Dörfer verkauft worden waren. Solche und viele weitere interessante Fakten und Geschichten finden sich im Buch „Lindenbrück – Zeitsplitter der Geschichte“, herausgegeben von der Stadt Zossen und dem Verein „Am Mühlenfließ“. Mit der Bildung der Verwaltungsgemeinschaften im Jahr 1992 im Land Brandenburg kam Lindenbrück in das damalige Amt Zossen. Bis zur Eingemeindung nach Wünsdorf im Jahr 1998 war Lindenbrück eine selbstständige Gemeinde. 1874 war Funkenmühle und 1974 Zesch am See nach Jachzenbrück bzw. Lindenbrück eingemeindet worden.

 

Zesch am See

Zesch ist ein malerischer Ort, der mit zwei kristallklaren Seen, einem Campingplatz, zwei Gaststätten, einem Eiscafé und reichlich unberührter Natur aufwartet. In Zesch leben 179 Einwohner. Das Dorf war einst bekannt für sein weiches, reines Quellwasser, dem früher sogar wundertätige Wirkung attestiert wurde. Doch seit etlichen Jahren ist der 1974 nach Zossen eingemeindete Ort auch bekannt als Quelle eines hervorragenden Burgunders.

Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Badestelle am Großen Zeschsee ein beliebtes Ausflugsziel. Bis heute ist Zesch am See ein echter Besuchermagnet, der mit nahezu unberührter Natur, glasklarem Wasser und dem Aufenthalt in Bungalows und auf dem nahegelegenen Campingplatz Touristen anzieht. Der Spielplatz auf dem Campingplatz ist mit mehreren Kletterfelsen besonders beliebt.

Am Kleinen Zeschsee wurde sogar am Wasser ein Teil als Hundestrand ausgewiesen. Nicht zu vergessen ist der insgesamt 400 Kilometer lange 66-Seen-Wanderweg, der auch durch Zesch führt. Die hier sieben Kilometer lange Strecke um die beiden Zeschseen wurde 2010 eingeweiht.

Einmal im Jahr findet der Frühjahrsputz statt. Das Drachenbootrennen auf dem Zeschsee findet traditionell vom Badestrand am Campingplatz statt. In diesem Jahr starten die Drachenboote im Rahmen eines Strand- und Kinderfestes am 15. Juli, das immer großen Anklang findet. Am 30. September wird ein Herbstfeuer in gezündet. Zu Glühwein und Stollen trifft man sich auf dem Weihnachtsmarkt am 16. Dezember in Zesch.

 

Funkenmühle

Der Funckenn Moller

Funkenmühle wurde 1583 erstmals urkundlich genannt („der Funckenn Moller“). Damals bestand der Ort, wie der Name impliziert, tatsächlich nur aus einer Wassermühle mit einem Gang. Diese lag am Fließ, dass aus dem Kleinen Möggelinsee zum Wolziger See verläuft, kurz vor dessen Einmündung in den Wolziger See. Heute wohnen 89 Einwohner in Funkenmühle. Ausstellungen kann man im Inselstübchen ansehen.

 

Der Ortsvorsteher organisiert nicht nur die Feste

Uwe Voltz sieht es als wichtigste Aufgabe an, das Zusammenleben und die Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger in den drei Gemeindeteilen zu fördern. Ihm macht die Tätigkeit als Ortsvorsteher Spaß, auch wenn immer viel zu tun ist und die Themen eine  sehr fordern. „Ich habe für jeden ein offenes Ohr. Niemand hat Scheu mit Sorgen zu mir zu kommen“, sagte Uwe Voltz. Auf die Frage, ob er für die nächste Wahl wieder zur Verfügung steht, antwortet er mit einem Lächeln „Sehr gern. Ich will noch vieles verbessern.“

Er will die Jugend stärker in das dörfliche Leben einbeziehen. Herr Voltz möchte Kulturangebote besonders für Jugendliche und ältere Mitbürger schaffen. Er wünscht sich bessere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und findet die Einbeziehung von allen Altersgruppen in die Organisation der Dorffeste wichtig.

 

Feste feiern

Beim Frühjahrsputz am 1. April war das ganze Dorf aktiv und am Osterfeuer am 8. April haben sich viele angeregt unterhalten und getanzt. Das Lindenblütenfest in Lindenbrück ist immer ein Highlight. Organisiert vom Verein Mühlenfließ und dem Ortsbeirat finden sich immer zahlreich fleißige Helfer. Es ist jedes Jahr anders - in diesem Jahr wird am 24. Juni Karneval in Lindenbrück gefeiert.  Auch das Kinderfest auf dem Spielplatz in Lindenbrück am 2. September und der Fackelumzug am 11. November sind für Jung und Alt wichtig. Für so kleine Dörfer sind die Festorganisation eine starke Leistung. Sein Dank gilt allen Unterstützern und Helfern.

 

Lindenbrück

Klettern, schaukeln, buddeln

Im Herbst 2022 wurde der Spielplatz in Lindenbrück umgestaltet. Auch wenn die Feierliche Eröffnung noch nicht stattgefunden hat, sind alle großen und kleinen Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, den neugestalteten Spielplatz in Lindenbrück zu entdecken. Der umgestaltete Spielplatz ist ein Ort für Kinder und Menschen aller Generationen zum Treffen, Spielen und Verweilen. Für jüngere Kinder gibt es einen Rutschenturm und Sand zum Buddeln. Auf die größeren Kinder wartet neben dem Klettergerüst, ein Karussell und eine Korbschaukel. Die ganz Großen können sich am Schachtisch die Zeit vertreiben oder auf der Bank dem wilden Treiben folgen. Das Angebot wird durch eine Hunde-Servicestation und Fahrständer abgerundet.

Kaffeekränzchen

Der Seniorenbeirat der Stadt Zossen lud am 26. April zum Kaffekränzchen nach Lindenbrück ein. Im ehemaligen Feuerwehrhaus in der Lindenbrücker Dorfaue trafen sich 22 Seniorinnen und Senioren zu Kaffee, Kuchen und regem Austausch.

Nach einer kurzen Willkommensansprache des Ortsvorstehers Uwe Voltz, stellte Frau Malten als Vorsitzende den Seniorenbeirat und die Arbeit vor. Das Projekt „Mittendrin – statt nur dabei“ wurde durch die Projektkoordinatorin Christiane Witt erläutert. Dieses Projekt beschäftigt sich mit Fragen rund um die soziale Teilhabe insbesondere älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben - kurz: "STäM". Sylvia Malten informierte die Seniorinnen und Senioren über laufende Projekte und Termine, wie zum Beispiel das 25. Jubiläum des Seniorenbeirats am 16. Juni und den "Tag der Pflege" auf dem Zossener Kirchplatz am 9. September dieses Jahres. Im Oktober wird der Seniorenbeirat neu gewählt – hier würde sich der Seniorenbeirat Zossen über neue Mitglieder aus Lindenbrück freuen.

Bessere Information gewünscht

Einig waren sich alle Seniorinnen und Senioren in dem Punkt, dass mehr und besser über die Angebote informiert werden müsse: "So kann es gelingen, die Senioren aus ihrem Schneckenhaus heraus zu locken und interessierter zu werden", ist sich Frau Malten sicher. Thema war auch das Fehlen eines Raumes für die Bürger, um Aktivitäten durchführen zu können, wie Kartenspielnachmittage, Handarbeiten, sportliche Aktivitäten oder nur mal zum gegenseitigen Austauschen. Zwei der anwesenden Herren meinten, dass sie den Gemeinschaftraum eher für Familienfeiern nutzen wollen. Sport brauchen sie nicht zu treiben, denn sie arbeiten den ganzen Tag im Garten und werkeln im Haus. "Für Sport ist da gar keine Zeit", so die rüstigen Senioren.

Lindenbrücker Radelmädels

Das Radelmädels sind waschechte Lindenbrückerinnen. Sie sind alle im Ruhestand, halten sich fit und sind immer neugierig, frech, entschlossen, meist fröhlich und auch mal ernst. Man trifft sie bevorzugt in der Gruppe. Selbstverständlich radeln die Radelmädels noch, heute aber in kleinerer Runde als früher - nicht alle schaffen es noch auf das Rad. "Wir spielen jetzt aber Rommé einmal pro Woche reihum daheim", so die Damen. Und eine Gesundheitssportgruppe hat sich auch gegründet. Jetzt fehlen nur noch ein geeigneter Raum und Fitnessgeräte wie Matten, Bänder, Bälle usw. Draußen wünschen sich alle eine Überdachung und eine Tischtennisplatte. Ein Billardtisch wäre ein Highlight, aber dafür ist der Raum leider zu klein.

Sanierung des Gebäudes

Dank ging auch an Herrn Uwe Voltz, den Ortsvorsteher von Lindenbrück, der das ehemalige Feuerwehrhaus für das Seniorenkaffeekränzchen geöffnet hatte. Auch den Kuchen besorgte er und er kochte den Kaffee. Herr Voltz half auch kräftig beim Kaffeeausschank mit. Er wünscht sich vor allem, dass der Umbau der ehemaligen Feuerwehr rasch voranschreitet, denn in Lindenbrück gebe es keine Kneipe und bislang keine Räumlichkeit für Veranstaltungen. Er hofft auf einen Baustart noch in 2023, denn die Mittel, so Herr Voltz, seien bereits im Haushalt eingestellt. Der Umbau ist von den Architekten geplant und vom Statiker geprüft.

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INFO: Ortsvorsteher Uwe Voltz, Tel. 0160/91682908, Sprechzeit 1. und 3. Montag: 18 bis 19 Uhr sowie nach Vereinbarung im Info-Häuschen in Zesch am See.

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