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Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag 2024 auf dem Friedhof Zehrensdorf

Am Volkstrauertag 2024 fand auf dem Friedhof Zehrensdorf (Indian Cemetery) in Zossen eine bewegende Gedenkveranstaltung statt. Ab 13:30 Uhr kamen etwa 60 Gäste zusammen, darunter Bürgerinnen und Bürger der Stadt, Stadtverordnete sowie zahlreiche Mitglieder der islamischen Gemeinde aus Berlin, um der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Darunter war auch der stellvertretende türkische Generalkonsul Herr Nagy Tayru, der ebenfalls einen Kranz an der Gedenkstätte niedergelegt hat.

Kranz- und Gesteckniederlegungen an 20 Gedenkstellen

Die Bürgermeisterin Wiebke Şahin-Connolly nahm im Vorfeld der Hauptveranstaltung an Gedenkzeremonien sowie Kranz- und Gesteckniederlegungen in Dabendorf, Zossen sowie im Anschluss in Schöneiche teil. Sie ehrte gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden die Gefallenen und legte Kränze nieder.

Würdige Worte und historische Reflexionen

Die Bürgermeisterin eröffnete ihre Ansprache mit einer historischen Tonaufnahme eines tunesischen Kriegsgefangenen aus dem Jahr 1916. Die Aufnahme stammt aus dem Halbmondlager, in dem Kriegsgefangene während des Ersten Weltkriegs untergebracht waren. Der Mann rezitierte Kriegsgedichte auf Arabisch, die für Archivierungs- und Forschungszwecke aufgenommen wurden.

In ihrer Rede betonte Bürgermeisterin Şahin-Connolly die Aktualität des Gedenkens in einer von Konflikten geprägten Welt:

„Wir spüren die Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine auch hier in Zossen. Der Krieg und das Sterben der Menschen im Nahen Osten bedroht nicht nur die Menschen dort, sondern die Menschen auf der ganzen Welt. Das Leid und die Verzweiflung der Menschen erinnern uns an die dunklen Kapitel unserer eigenen Geschichte, an die bitteren Verluste und tiefen Wunden, die zwei Weltkriege hinterlassen haben.“

Ökumenische und interkulturelle Beiträge

Pfarrer Christian Guth hielt eine einfühlsame Ansprache, in der er zur Besinnung einlud und ein Gebet sprach. Eine anschließende Schweigeminute gab Raum für persönliche Gedanken und stilles Gedenken.
Imam Murat Gül sprach über die Bedeutung solcher Erinnerungsveranstaltungen für alle Kulturen und Religionen. Mit Zitaten aus dem Koran betonte er die universelle Botschaft von Frieden und Menschlichkeit.

Musikalische Begleitung und gemeinsames Gedenken

Nach den Ansprachen besichtigten die Teilnehmenden die Gräber und Gedenkstätten, legten Rosen nieder und hielten inne. Musikalisch wurde die Zeremonie von dem Zossener Pianisten Andreas Kaiser begleitet, der die Veranstaltung mit berührenden Klängen untermalte.

Diese Gedenkveranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie interkulturelle und interreligiöse Zusammenarbeit in Zeiten globaler Krisen zur Mahnung und Hoffnung beitragen kann. Der Volkstrauertag bleibt ein bedeutsames Datum, das die Erinnerung an vergangenes Leid mit dem Appell für eine friedliche Zukunft verbindet.

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