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Gedenkveranstaltung zum 80. Todestag der Geschwister Scholl am 22. Februar 2022!

 

Zum 80. Todestag der Geschwister Scholl fand am 22. Februar 2023 in der Gesamtschule Geschwister-Scholl in Dabendorf eine Gedenkveranstaltung statt. Der Schulleiter Herr Zobywalski hatte auch Die Bürgermeisterin Wiebke Şahin-Schwarzweller eingeladen eine Rede an Die Schüler und die Lehrerschaft zu richten.

Mit einem Musikstück der Schülerband und einer Rede der Schülersprecherin Kinga Kowalska der 9a wurde die Gedenkveranstaltung pünktlich 10.15 Uhr eröffnet.

Nach einer Rezitation der Klasse 9a zu „WIR SIND SCHOLL“ und einem weiteren Gesangsstück, wurden von der Klasse 7a Lieder in Gedichtform von Konstantin Wecker vorgelesen. Auf „Die Weiße Rose“ wurde „Sage Nein!“ vorgetragen:

Sage Nein!

Wenn sie jetzt ganz unverhohlen
Wieder Nazi-Lieder johlen
Über Juden Witze machen
Über Menschenrechte lachen
Wenn sie dann in lauten Tönen
Saufend ihrer Dummheit frönen
Denn am Deutschen hinterm Tresen
Muss nun mal die Welt genesen
Dann steh auf und misch dich ein:
Sage nein!

Meistens rückt dann ein Herr Wichtig
Die Geschichte wieder richtig
Faselt von der Auschwitzlüge
Leider kennt man′s zur Genüge -
Mach dich stark und misch dich ein
Zeig es diesem dummen Schwein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger
Banker oder Müßiggänger
Ob als Priester oder Lehrer
Hausfrau oder Straßenkehrer
Ob du sechs bist oder hundert
Sei nicht nur erschreckt, verwundert
Tobe, zürne, misch dich ein:
Sage nein!

Und wenn jetzt die Neunmalklugen
Ihre Einsamkeit benutzen
Unsren Aufschrei zu verhöhen
Öffentlich zurechtzustutzen
Wolln wir statt mit Eitelkeiten und Zynismus abzulenken
Endlich mal zusammenstehn
Endlich mit dem Herzen denken
Lasst uns doch zusammen schrein:
Sage nein!

Und wenn sie in deiner Schule
Plötzlich lästern über Schwule
Schwarze Kinder spüren lassen
Wie sie andre Rassen hassen
Lehrer, anstatt auszusterben
Deutschland wieder braun verfärben
Hab dann keine Angst zu schrein:
Sage nein!

Ob als Penner oder Sänger
Bänker oder Müßiggänger
Ob als Schüler oder Lehrer
Hausfrau oder Straßenkehrer
Ob du sechs bist oder hundert
Sei nicht nur erschreckt, verwundert
Kotze, rotze, misch dich ein:
Sage nein!

Die Bürgermeisterin Wiebke Şahin-Schwarzweller regte in Ihrer Rede nach den Gedichtvorträgen zum Nachdenken an, schaffte einen Bezug zu aktuellen Entwicklungen unserer Gesellschaft, zu Propaganda und Manipulationen. „Sophie Scholl sagte kurz vor Ihrem Tod: „Man darf nicht nur dagegen sein, man muss etwas tun.“ Und die letzten Worte ihres Bruders Hans Scholl waren: „Es lebe die Freiheit!“ Diese mutigen Worte gelten bis heute: Die Geschwister Scholl und ihre Freunde hatten den Mut, für ihre Überzeugungen einzustehen und zu handeln, etwas zu tun. Dabei wollten sie gar keine Helden sein. Freundschaft, Freiheit und Humanität – Menschlichkeit – das waren für sie viel wichtigere Werte.“ Sagte die Bürgermeisterin in Ihrer Rede. Sie betonte, dass auch heute unsere Freiheit, die wir für irgendwie selbstverständlich halten, von vielen Seiten bedroht wird wie beispielsweise der Krieg gegen die Ukraine. „Auch die globale Klimakatastrophe und der immer schnellere und komplexere technische Fortschritt lassen viele Menschen ängstlich in die Zukunft blicken.“, so Wiebke Şahin-Schwarzweller.

Besonders die Entwicklung der künstlichen Intelligenz – kurz KI hat – hat viel Potenzial, muss aber auch kritisch betrachtet werden. „Denn die KI-Entwicklung und Nutzung muss mit menschlichen Werten übereinstimmen und der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen.“, so Wiebke Şahin-Schwarzweller.

Dass der letzte Absatz der kurzen Rede komplett mit KI erstellt wurde, ließ den einen oder anderen Schüler schmunzeln.

Nachfolgend der Rede forderte der Schulleiter Herr Zobywalski lautstark: „Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! - wie einst die die Geschwister Scholl forderten.“ Bezogen auf den Vandalismus und Mobbing in der Geschwister Scholl Schule forderte er alle auf, auf Ungerechtigkeiten und Zerstörungen aufmerksam machen. „Wer etwas ändern will, muss etwas tun.“ „Wir müssen uns immer wieder fragen, ob das, was sie gerade tun, richtig oder falsch ist.“ Mit diesen Gedanken appellierte Sophie Scholl an das Gewissen und Herr Zobywalski an die Schüler und beendete damit die Gedenkveranstaltung zum 80. Todestag der Geschwister Scholl.

Das komplette Video und weiter Bilder finden Sie in Kürze auf https://www.gesamtschule-dabendorf.de!

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