Header Image

Meldungen

Zurück zur Übersicht

„Gänseliesel“ steht wieder an ihrem Platz in Wünsdorf

Restaurierung des Kunstwerks war komplizierter als erwartet

Was lange währt wird endlich gut. Das gilt auch für die umfangreiche Restaurierung der seit 1995 vor der Wünsdorfer Kirche stehenden Brunnen-Plastik  „Die Wasserspenderin“, allgemeinhin auch Gänseliesel genannt. Schnell war klar, dass das Kunstwerk mehr benötigt als nur eine Schönheitskur für die  Gänsehirtin sowie deren Gänse und den in die Jahre gekommenen Betonsockel. Der mit den Restaurierungsarbeiten beauftragte und beschäftigte Wünsdorfer Künstler Manfred Sieloff - er hatte das Kunstwerk damals als Auftragswerk zu einem Gemeindejubiläum geschaffen - musste unter anderem den Betonsockel komplett erneuern.  So erstellte er ein Stahlkorsett und goss die spiralförmige Außenhülle samt Wasserlauf neu. Beim Ausbohren der bronzenen Gössel waren zudem Teile des Betons ausgebrochen.  Auch sonst hatte der Zahn der Zeit so sehr am Sockel genagt, auf dem die Bronzefigur stand  - eine Frau mit einem Wasserkrug in der Hand -  dass die Verschleißspuren immer deutlicher zu Tage traten. Aus den Rissen war Salpeter ausgetreten. Die kristallisierenden Nitrate hatten dem Betonsockel  der Skulptur weiteren Schaden zugefügt. Wie Sieloff verrät, hatte er seine Oma vor Augen, als er die Skulptur schuf. Haltung und Kleidung erinnern ihn noch heute an sie und Gänse hatte die Frau auch. Und noch eins stellt Manfred Sieloff klar: Ursprünglich war der Sockel nicht grün, wie ihn viele kennen, sondern besaß die Farbe, wie sie nun nach der Restaurierung wieder sichtbar ist. Lediglich eine Wachsschicht bekommt der Sockel noch. Wie Sieloff glaubt, wurde der Sockel möglicherweise grün angemalt.    

Einige Zeit stand der große beschädigte Sockel auf Sieloffs Kunsthof in Wünsdorf und harrte der Dinge, die ihn erwarten würden. Der Zeitplan des Künstlers kam - nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen -  vorübergehend ins Hintertreffen. Außerdem musste eine optimale Lösung für eine technisch und wirtschaftlich  vertretbare Wasser-  und Stromanbindung  gefunden werden. Denn auch die bisherige Beleuchtung war defekt und eine Wasserspenderin ohne Wasser, so der Künstler, mache wenig Sinn. Inzwischen ist nun ein neuer, allerdings kleinerer Wassertank eingelassen worden. Die Zisterne fasst jetzt 500 statt wie bisher 1000 Liter Wasser.  Der Wasseranschluss zur  neuen Förderpumpe wurde hergestellt, ein erster Testlauf verlief erfolgreich. Außerdem musste ein neuer Stromanschluss samt Stromzähler installiert werden. Die Stadt Zossen ließ zudem einen neuen LED-Strahler zur Beleuchtung des Kunstwerks an einer Straßenlaterne montieren. Nach Angaben des Grünflächenamtes betragen die Kosten für die komplette Umbaumaßnahme inklusive Tiefbau zirka 3000 Euro. Wie Manfred Sieloff sagt, wird er sich künftig um die Pflege der Anlage kümmern. Der Sockel müsse einmal im Jahr gewachst werden. Noch seien einige Nacharbeiten wie Farbkorrekturen u.a.m. notwendig, bis wieder Wasser aus dem Krug der Gänseliesel fließen wird. Mit Beginn der Saison im Mai soll es dann auch in Wünsdorf wieder heißen: Wenn alle Brünnlein fließen.
Pressemitteilung, 15. April 2020, 15.35 Uhr

Zurück zur Übersicht