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Framilie Gast feierte die Gnaden-Platin-Hochzeit

 

70 Jahre gemeinsamer Liebe und Verbindung

Am 19. September 2023 versammelten sich Familie und Freunde im idyllischen Restaurant Wildpark Am Mellensee, um das seltene Fest der Gnaden-Platin-Hochzeit von Maria und Dietrich Gast zu feiern. Das Paar, das stolze 70 Jahre Eheleben miteinander teilt, wurde von Enkeln, Urenkeln, Freunden und Nachbarn herzlich beglückwünscht. Selbst die Mutter Oberin und eine Hedwigschwester aus dem Katholischen Waisenhaus in Bad Saarow folgten der Einladung mit großer Freude.

Die festliche Zusammenkunft war von Erinnerungen und Geschichten geprägt, die in den vergangenen 70 Jahren erlebt wurden, und diente dazu, das beeindruckende Leben des Paares zu würdigen. Maria und Dietrich Gast, die sich immer noch voller Leidenschaft an ihre persönlichen Anekdoten erinnern können, waren die unbestrittenen Hauptdarsteller des Abends.

"Für mich ist meine Maria nach wie vor das größte Glück", schwärmte Dietrich Gast in seiner Dankesrede, und seine Liebe zu seiner Frau ist auch nach 70 Ehejahren ungebrochen. Das seltene Jubiläum der Gnaden-Platin-Hochzeit wurde auch direkt am 19. September 2023 gefeiert. Das Ehepaar erinnerte sich lebhaft an die aufregende Zeit des Kennenlernens, die Vorbereitungen für die Hochzeit, die Trauung und die anschließende Feier.

"Unsere Liebesgeschichte begann in Leipzig bei einem Tanzvergnügen", erzählte Maria Gast mit einem strahlenden Lächeln. Dietrich ergänzte lächelnd: "Sehr schnell entwickelte sich daraus eine tiefgehende Verliebtheit."

An ihren Hochzeitstag erinnerte sich Maria: "Das Wetter war wunderbar an unserem Hochzeitstag am 19. September 1953, als wir in der Kirche Gorgast im Oderbruch und Küstriner Vorland den Bund fürs Leben schlossen. Als Brautpaar schritten wir mit Blumenkindern und einem Mädchen, das mir den Schleier hielt, durch den Ort. Dietrichs Eltern und Verwandten begleiteten uns. Maria wurde von Hedwigschwestern des katholischen Waisenhauses begleitet, in dem sie aufgewachsen war. Die Hochzeitsfeier fand mit rund 60 Gästen statt", erinnerte sich das Jubelpaar.

Dietrich Gast fügte hinzu: "Als junger Mann habe ich Maria hier in Leipzig kennengelernt. Mein Institut befand sich oben, während im unteren Teil des Hauses ein Kindergarten war, in dem meine Maria als Kindergärtnerin arbeitete. Ich musste mir so einiges einfallen lassen, um Eindruck zu schinden, denn als armer Student hatte ich nicht viel zu bieten." Maria war sichtlich gerührt und griff immer wieder nach Dietrichs Hand.

"Es funkte zwischen uns bei einer Tanzveranstaltung in einem Gasthaus in Leipzig", erinnerte sich Maria mit einem bezaubernden Lächeln. Der junge Dietrich hatte sie beeindruckt - er war zuvorkommend und sportlich. "Dieter hatte einfach das bezauberndste Lächeln", schwärmte Maria.

"Ich habe Maria nach der Tanzveranstaltung nach Hause begleitet und wusste sofort, dass sie die Richtige für mich ist. Ich konnte sie nicht mehr aus den Augen lassen, brachte ihr Blumen und kleine Aufmerksamkeiten. Wir trafen uns jeden Tag, bis ich am 1. September meinen Beruf als Landwirt an den Nagel hängte, um in Gorgast als Berufsschullehrer zu arbeiten. Das war notwendig, um eine Wohnung und Möbel zu bekommen. So war es damals. In einem Brief drückte ich meine Liebe aus und machte ihr einen Antrag!", erzählte er.

Maria traf eine rasche Entscheidung und zog kopfüber nach Gorgast, und schon zwei Wochen später schritten sie gemeinsam vor den Traualtar. Bald darauf erwarteten sie Nachwuchs.

Maria hatte ihr Hochzeitskleid von der Schneiderin aus dem 700-Seelen-Dorf Gorgast anfertigen lassen, während Dietrichs Anzug aus einem Geschäft in Bannewitz stammte. "Früher konnte man nichts von der Stange kaufen", erinnerte sich Maria Gast.

Dietrich Gast wurde 1934 in Leipzig geboren, genau wie sein Vater. "Meine Eltern sind wie so viele im Jahr 1953 in den Westen geflohen", erzählte der heute 89-Jährige. Er selbst wurde ein Diplom-Landwirt und später Berufsschullehrer.

Maria kam 1932 in Glogau zur Welt. Ihr Geburtsort befindet sich heute in Polen, etwa 130 Kilometer von der polnischen Grenze nahe Cottbus entfernt. "Meine Familie war deutschstämmig, und wir wurden im Juni 1945 aus der Region vertrieben, die Polen zugeschlagen wurde", erzählte die 91- Jährige.

Nach der Geburt ihres Sohnes Wolfram, der leider früh verstarb, entschied sich das damals kurz vor der Hochzeit stehende Paar, in Zossen zu leben. Im Jahr 1961 erwarben sie ihr eigenes Haus. "Wir haben stets gemeinsam Entscheidungen getroffen und viel gemeinsam erreicht", erzählte Dietrich Gast stolz. "Natürlich gab es auch Streit, aber wir haben uns immer wieder versöhnt", ergänzte Maria Gast. "Wir hatten großes Glück, uns gefunden zu haben, und darauf stoßen wir heute an!"

Die Bürgermeisterin Wiebke Şahin-Schwarzweller gratulierte dem Paar herzlich zum 70. Hochzeitstag und fragte nach dem Geheimnis ihrer langen und glücklichen Ehe. "Dass wir glücklich sind, ist kein Zufall. Für eine glückliche Ehe braucht es Zuneigung, Verständnis und Geduld füreinander", erklärte Dietrich Gast. Die Stadtverwaltung wünscht Maria und Dietrich Gast noch viele weitere gemeinsame und glückliche Jahre!

INFO: www.zossen.de

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