Erinnerung an Paul Dobert: Gedenktafel in Nächst Neuendorf wurde enthüllt
Paul Dobert, geboren 1860 in Boltenhalgen, durchlebte ein Leben, das ebenso reich an Erfahrungen wie an Beiträgen zur kulturellen Landschaft seiner Zeit war. Vor dem Haus in dem Paul Dobert in Nächst-Neuendorf lebte und im Jahr 1931 auch verstarb wurde nun eine Gedenktafel enthüllt. Die Tafel wurde vom Ortschronisten und Heimatforscher Gunnar Lehmann initiiert und erarbeitet und mit Unterstützung der Stadt Zossen aufgestellt.
Nach einem Studium in Stuttgart und Berlin zwischen 1877 und 1884, gefolgt von einem Jahr Militärdienst in Spandau, fand Dobert seine Berufung im Journalismus. Von 1885 bis zu seinem Lebensabend 1931 wirkte er als Redakteur, zunächst in Berlin und Stuttgart, später ausschließlich in Berlin. Sein Weg führte ihn von der federführenden Rolle beim renommierten Blatt "Vom Fels zum Meer" bis hin zu den ruhigen Tagen seiner späteren Jahre in Nächst Neuendorf.
Doberts Charisma und sein stetes Lächeln, wie es Schriftstellerin Dora Duncker 1894 beschrieb, zeichneten ihn als einen der glücklichsten Schriftsteller seiner Zeit aus. Trotz der Kritik an seinem Auftreten, das manchen durch sein ständiges Lächeln und seine bescheidene Art missfiel, war Dobert eine feste Größe in der literarischen Gesellschaft seiner Zeit. Seine Fähigkeit, Freude zu verbreiten machte ihn zu einem geschätzten Mitglied jeder Versammlung, obwohl er sich, so Dora Duncker wenig für die mühseligen Aufgaben innerhalb der Vereine zu interessieren schien.
Abseits der Öffentlichkeit fand Dobert im Kreise seiner Familie und in der Pflege seines Gartens Frieden. Bilder aus der Sammlung Voeckler und dem Archiv Alter Krug Zossen zeigen ihn in seinen späten Jahren in Nächst Neuendorf, umgeben von Natur, Familie und Freunden. Diese Aufnahmen vermitteln ein Bild von einem Mann, der trotz seiner beruflichen Erfolge und seines Beitrags zur Kultur des frühen 20. Jahrhunderts die einfachen Freuden des Lebens zu schätzen wusste.
Hinterlassen hat Paul Dobert ein reiches Erbe an Schriften und Erinnerungen, konserviert in der Sammlung Klaus Voeckler und im Theodor-Fontane-Archiv der Universität Potsdam. Sein Nachlass, bestehend aus 488 Objekten, gewährt Einblick in das Leben eines Mannes, der die Kultur seiner Zeit mitgeprägt hat. Trotz des ungewissen Verbleibs einiger persönlicher Gegenstände bleibt das Andenken an Paul Dobert lebendig, nicht zuletzt dank der Bemühungen des Heimatvereins "Alter Krug" Zossen und der digitalen Sammlungen, die seine Geschichte für künftige Generationen bewahren.