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Ein Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden

Anlässlich des Volkstrauertags am 15. November 2020 fand auf dem Ehrenfriedhof Zehrensdorf die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt Zossen für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft statt. An ihr nahmen neben Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller, Ortsvorstehe Rolf von Lützow und  weiteren Mitgliedern des Wünsdorfer Ortsbeirates auch Vertreter der evangelischen Kirche, Stadtverordnete und  zahlreiche Bürger teil.

Bürgermeisterin Schwarzweller legte ein Gebinde an jener großen Stele nieder,  die die Namen derer trägt, die in Zehrensdorf ungeachtet ihrer Herkunft und ihrer Religion ihre letzte Ruhestätte fanden.  Die Schleife trägt die Aufschrift: In ehrendem Gedenken.
In ihrer Rede erinnerte sie unter anderem an die 100-jährige Geschichte des Volkstrauertages. Dieser war auf Vorschlag des 1919 gegründeten Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt worden. Nicht  etwa „befohlene“ Trauer, so heißt es, war das Motiv, sondern das Setzen eines nicht übersehbaren Zeichens der Solidarität derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit den Hinterbliebenen der Gefallenen. Die Bürgermeisterin hob hervor, wie wichtig es sei, die richtigen Lehren aus der Geschichte zu ziehen, in deren Verlauf zig Millionen Menschen in zwei Weltkriegen und anderen gewaltsamen Auseinandersetzungen ihr Leben gelassen haben.  So etwas dürfe sich nie wiederholen, betonte Wiebke Schwarzweller.  In diesem  Zusammenhang erinnerte sie an die im In- und Ausland viel beachtete Rede des damaligen Reichstagspräsidenten Paul Löbe, in der er 1922 in Berlin einer feindseligen Umwelt den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüberstellte.
Im Anschluss an die zentrale Gedenkveranstaltung in Zehrensdorf  wurden auch in anderen Ortsteilen der Stadt Blumen und Gebinde an den jeweiligen Gedenkstätten bzw. Denkmälern niedergelegt. Gemeinsam mit Zossens Ortsvorsteher  Sven Baranowski gedachte Bürgermeisterin Schwarzweller auf den Friedhöfen in Zossen und Dabendorf  an den Kriegsgräberstätten  bzw. dem Gedenkstein „Unsterbliche Opfer“ der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Hintergrund: Nach einer Übereinkunft zwischen der Bundesregierung, den Ländern und den großen Glaubensgemeinschaften wurde der Termin auf den vorletzten Sonntag im Kirchenjahr (evangelisch) bzw. den 33. Sonntag im Jahreskreis (katholisch) verlegt. Der Tag ist in Deutschland  ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den „Stillen Tagen“. An diesem Tag wird der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht.  Der Volksbund versteht diesen Gedenktag auch mit zunehmendem Abstand vom Krieg als einen Tag der Trauer. Der Volkstrauertag ist aber auch zu einem Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden geworden.

Zossen, den 16. November 2020, 12.20 Uhr

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