Dreifaches Elternglück in Zossen
Seit dem 7. April 2020 ist bei Familie Martin nichts mehr wie es war. An diesem Tag wurden Olga und Jörg Martin aus Zossen stolze Eltern. Das an sich ist eigentlich nichts Besonderes, doch in diesem Fall schon. Denn was sich seit Mitte September 2019 bei Untersuchungen andeutete, wurde schließlich Gewissheit. Olga Martin war mit Drillingen schwanger. Zunächst hatte es geheißen, es könnten Zwillinge sein, dann hieß es, es sind Zwillinge, bis schließlich gesagt worden ist: „Ich seh‘ da noch was.“ Im Minutentakt kamen Elisa, Alexander und Ralf dann im Mutter-Kind-Zentrum in Berlin-Neukölln auf die Welt. Zwischen 1984 und 2408 Gramm wog das Trio bei der Geburt, wobei die kleine Elisa nicht nur die älteste ist, sondern auch am schwersten war. Brüderchen Ralf dagegen galt als das Leichtgewicht, hat aber inzwischen gut aufgeholt. „6,5 Kilogramm Baby trug meine Frau bis zur Geburt in ihrem Bauch“, sagt der Vater anerkennend.
Inzwischen hat sich der Zustand der Drei stabilisiert und die Kleinen entwickeln sich prächtig. Und so gab es auch grünes Licht der Eltern für einen Besuch von Bürgermeisterin Wiebke Schwarzweller, die nicht nur die drei Zossener Neubürger persönlich begrüßen und den Eltern ihre Glückwünsche übermitteln wollte, sondern für die Drillinge auch ein kleines Überraschungspaket mitbrachte. Zudem gab es den gut gemeinten Hinweis: „Vergessen Sie nicht, die Kinder rechtzeitig für die Kita anzumelden.“
Es kommt nicht alle Tage vor, dass Drillinge geboren werden. In Zossen war dies im Januar 2006 das letzte Mal der Fall, als Linda, Felix und Tobias zur Welt kamen. Zwillingsgeburten werden dagegen häufiger registriert, wie die Statistik besagt. In Zossen gab es 2019 und 2018 jeweils drei Zwillingsgeburten, 2017 waren es vier.
Große Unterstützung bekommen die Martins von den Großeltern, die gleich um die Ecke wohnen. Brünhilde und Hans, die bereits vorher viermal Oma bzw. Opa waren, sind nun auf einen Schlag siebenfache Großeltern. Während Mama Olga gleichzeitig zwei Babys stillt, gibt die Oma dem dritten die Flasche. „Elisa liebt es, ihre Brüder zu beobachten, dann ist sie glücklich“, erzählt Brünhilde Martin. Noch schlafen alle drei in einem Bett. Jeder braucht die Nähe des anderen. „Sobald sie sich berühren, ist Frieden“, so die Oma. Für die Eltern ist freilich derzeit Schlaf Mangelware. Zweieinhalb Stunden am Stück, so sagt der Vater, der als Ingenieur arbeitet. Mehr ist nicht drin. Demnächst wird er auch die Elternzeit in Anspruch nehmen.
Auf seinem Auto, das vor dem neu gebauten Haus in Zossen steht, ist ein lustiger Aufkleber angebracht, auf dem drei kleine Elefanten und der Spruch „Drillinge an Bord“ zu sehen sind und der Zusatz „müde Eltern“. Es könnte aber auch heißen „müde, stolz und glücklich“.
Zossen, den 24. Juni 2020, 10.30 Uhr