Bäume präsentieren sich ganz in Weiß
Zahlreiche, vor allem junge Straßenbäume und Bäume mit dünner Rinde tragen im Zossener Stadtgebiet seit kurzem einen auffallend weißen Anstrich. Hintergrund: In den Wintermonaten sollen Rinde und Stämme mit dem weißen reflektierenden Anstrich vor sogenannten Frostrissen geschützt werden. Die in südlichen Gefilden auch „Weißeln“ genannte Präventionsmaßnahme wird nicht nur bei Obstbäumen angewandt, sondern eben auch bei Straßen- und anderen Bäumen. So präsentieren sich derzeit auch zwei stattliche Buchen auf dem Friedhof in Zossen bis zur Baumkrone ganz in Weiß. Nach Angaben des städtischen Grünflächenamtes ist dies eine Vorsichtsmaßnahme für die beiden großen Bäume - in diesem Fall vor allem gegen Sonnenbrand -, nachdem ein dritter Baum, der bislang als „Schattenspender“ diente, wegen akuten Pilzbefalls gefällt werden musste.
Wie Baumexperten betonen, gewinnt in den ersten Monaten des Jahres die noch tief stehende Sonne zwar immer mehr an Kraft, aber die Nächte sind meist noch empfindlich kalt. Durch die Sonneneinstrahlung, so heißt es, erwärmt sich die dunkle Rinde des gefrorenen Holzes so schnell, dass es zu enormen Spannungen kommt, was zu den gefürchteten Frostrissen führen kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass die tiefgehenden Frostrisse nicht nur die nährstoff- und wasserführenden Leitungsbahnen unterbrechen, sondern auch gefährlichen holzzerstörenden Pilzen oder Bakterien den Zugang erleichtern. Um dieser Gefahr zu begegnen sei es empfehlenswert, die Stämme bis in den Kronenbereich mit einem weißen Anstrich zu versehen. Die weiße Farbe reflektiert die Sonneneinstrahlung und übermäßige Temperaturdifferenzen im Baumstamm werden vermieden.
Nebeneffekt des weißen Stammanstriches: Die Winterstadien verschiedener Schadinsekten, die sich zur in Form von Eiablagen oder Puppen sowie als Vollinsekten an der Rinde und unter der Borke aufhalten, werden beseitigt.
Pressemitteilung vom 19. November 2021, 11.25 Uhr