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Autarke Energieversorgung für Glienick auf Basis erneuerbarer Energien

Klimawandel, Energiewende und erneuerbare Energien sind inzwischen zum fast täglichen Thema für uns alle geworden. Jeder macht sich Gedanken, wie damit umzugehen ist und welche Maßnahmen notwendig werden, um der stetigen Kostensteigerung entgegen zu wirken.

Seit über einem Jahr beschäftigt sich der Kultur- und Bürgerverein Glienick e.V. mit dieser Thematik. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Glienicker Einwohner nach seinen Möglichkeiten auf dem Weg zu einer (weitestgehend) energieautarken Gemeinde zu unterstützen. Von Anfang an wurde die Stadtverwaltung und der Ortsvorstand über das Projektvorhaben informiert.

Idee des Projektes war und ist eine eigene Gesellschaftsform (Energiegesellschaft o.Ä.) zu gründen, um unabhängig von den Energiekonzernen selbst Strom zu erzeugen und damit für jeden einzelnen die Stromkosten senken zu können. Dazu gab es Gespräche mit bereits umgesetzten Projekten und Gesellschaften. Wir waren in Wahlsdorf, in der Nähe von Dahme/Mark, wo die Gemeinde sich mit einer Biogasanlage ein eigenes Wärmenetz aufgebaut hat. An diesem Wärmenetz sind etwa 3/4 aller Haushalte angeschlossen. In der Übergangszeit wird mit der überschüssigen Wärmeenergie das örtliche Freibad mit versorgt. Sie haben eine Energiegenossenschaft gegründet und haben damit Fördermittel akquirieren und Kredite aufnehmen können. Bereits nach etwa 12 Jahren waren die aufgenommenen Kredite abgezahlt. Heute bestimmen die Genossenschaftsmitglieder selbst über den Gewinn, der aus der Anlage erwirtschaftet wird.

Die Genossenschaftler planen derzeit ein Windrad, um neben dem Warmwasser auch beim Strom autark zu werden.

Mit dem Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft Teltow-Fläming mit Sitz in Luckenwalde haben wir ein weiteres Beispiel für "Bürgerstrom" bekommen. Jeder, der Anteile an der Genossenschaft erwirbt, wird an den niedrigen Stromkosten, aber auch an den Gewinnen beteiligt. Bewirtschaftet wird die immer größer werdende Genossenschaft von den Stadtwerken. Die Stadt ist einer der größten Anteilseigner.

Die Ökofilmtour in Glienick befasste sich ebenfalls mit Themen zu Klimawandel, Energieverwertung und Müllvermeidung.

Das ortsansässige Unternehmen Energiequelle GmbH mit Sitz in Kallinchen hat uns in einem ausführlichen Gespräch zur weiteren Herangehensweise unterstützend beraten. Es wurden Bestandszahlen zum derzeitigen Energieverbrauch erhoben, diverse Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern, sowie Gewerbetreibenden geführt und Zustimmung zur Projektidee erhalten.

Eine Exkursion am 23.05.2023 nach Feldheim - erste energieautarke Gemeinde Deutschlands - in der Nähe von Treuenbrietzen hat uns in unserem Vorhaben noch einmal mehr bestärkt. Hinzu gekommen ist, dass das stark diskutierte "Heizungsgesetz" unsere Idee vom selbsterzeugten Strom um die Notwendigkeit einer eigenen (Fern-)Wärmeversorgung erweitert wurde. Die Kommunen sind verpflichtet, schnellst möglich Konzepte dafür zu erarbeiten. Um das alles umsetzen zu können, kommen wir um einen Energiemix nicht herum. Dazu gehören u.a. Windenergie, Biogas, Geothermie, Solarthermie und Wasserstoff.

Unsere Erkenntnisse, Erfahrungen und Informationen haben wir anschließend an unseren Besuch in Feldheim mit Vertretern aus der Stadtverwaltung Zossen in einem Gespräch ausgewertet. Unsere Projektidee ist inzwischen soweit vorangeschritten, dass Politik und Verwaltung sich mit der Thematik beschäftigen müssen und gefordert sind. Flächen müssen ausgewählt und Beschlüsse zur Umsetzung dazu gefasst werden. Die gesamte Stadt inclusive aller Ortsteile muss sich über die Nutzung erneuerbarer Energien und Wärmeversorgung Gedanken machen. Was liegt dabei näher, als sich frühzeitig mit allen Bürgerinnen und Bürgern darüber zu verständigen, wie ein größtmöglicher Nutzen (Kostensenkung) für die Bevölkerung erreicht werden kann.

Wäre es hier nicht mehr als sinnvoll einen Eigenbetrieb "Stadtwerke" zu gründen?.

Soweit zu unserer Projektidee. Der Kultur- und Bürgerverein Glienick e.V. arbeitet weiter an dieser Thematik. Gefordert sind jetzt wir ALLE gemeinsam. Die Zeit ist reif.

Für Fragen steht der Kultur- und Bürgerverein Glienick gern zur Verfügung. Interessierte können sich an uns über info@kulturverein-glienick.de wenden. Wir freuen uns auch über alle, die an der Projektidee gemeinsam mit uns weiter arbeiten und vorangehen wollen. Es geht schließlich darum, mit zu entscheiden, wie wir in Zukunft leben wollen.

Christiane Witt , Frank-Rainer Braun und Melitta Vetter

INFO: Christiane Witt für den Kultur- und Bürgerverein Glienick e.V. , Tel. 0160/94849591.

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