3411 Stunden Hilfe - Ute Reglin von der Ukraine-Hilfe Zossen zieht Bilanz über die ehrenamtliche Arbeit in städtischen Notunterkunft
Kurz nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges hat die Stadt Zossen eine Notunterkunft für Flüchtlinge eröffnet. Entscheidenden Anteil bei der Eröffnung und vor allem beim täglichen Betrieb der Einrichtung hat Ehrenamtlerin Ute Reglin und die von ihr gegründete Facebookgruppe Ukraine-Hilfe Zossen. Nachfolgend zieht Ute Reglin eine kleine, aktuelle Bilanz. Die Stadt Zossen bedankt sich bei Ute Reglin und allen fleißigen ehrenamtlichen Helfern, ohne die der Betrieb der Notunterkunft nicht möglich wäre. Nachfolgend ein Zitat aus einer Facebookveröffentlichung der Gruppe Ukraine-Hilfe Zossen vom 4. Juli 2022:
„Ich habe mal zusammen gerechnet, wieviele Stunden all die Helfer ehrenamtlich für unsere Einrichtung geleistet haben. Es waren vom 28. Februar bis zum 15. Juni 2022 genau 3.411 Stunden. Wahnsinn diese selbstlose Hilfsbereitschaft! Dafür gebührt jedem einzelnen von euch ein großes Dankeschön im Namen unserer Gäste. Für die Grundschule sind nun alle Kinder angemeldet und nehmen auch schon am Unterricht teil. Für die Oberstufe und gymnasiale Stufe können wir zur Anmeldung in dieser Woche Termine machen. Die gesamte Antragsflut, ob bei der Agentur für Arbeit, beim Jobcenter, Meldebescheinigungen und Familienkasse haben sehr viel Arbeit und Geduld gekostet, unsere Svetlana und Ludmila haben da ganze Arbeit geleistet, ohne diese beiden Menschen wäre das nicht zu schaffen gewesen.
Im Moment haben wir noch das Problem für acht Gastfamilien, die keinen international gültigen ukrainischen Pass haben, ein Basiskonto zu eröffnen. Einige Ideen sind da schon vorhanden und ich hoffe, es gelingt uns endlich in dieser Woche eine Bank in Berlin zu finden. Hier in Zossen stellen sich die Sparkasse und die Volksbank stur, trotzdem die Bafin die Kriterien aufgeweicht hat. Wenn dann einem ein Mitarbeiter in der Sparkasse sagt, es tut mir auch leid, dass die Leute flüchten mussten, hat das ein wenig den schalen Beigeschmack von Scheinheiligkeit. Nun ja, die Sparkassen-Oberen wollen es halt nicht und ich bin es leid, mit ihnen zu diskutieren und ihnen nachzuweisen, dass diese Gastfamilien ein Recht auf ein deutsches Basiskonto haben und sie in ihren widersprüchlichen Aussagen zu ertappen.
14 Gäste haben Deutschland mittlerweile wieder verlassen und sind zurück in die Ukraine gegangen. Ich hoffe sehr, der Krieg dort rückt ihnen nicht zu nahe. Ich hätte mir gewünscht, diese Menschen noch weiter bei uns zu haben aber Heimweh tut weh und sie haben alle Arbeit in der Ukraine und Familie. Drücken wir ihnen gemeinsam die Daumen, dass alles gut geht.
Es gibt auch einen Bewohner, der seit dem 8. Juni einen tollen Arbeitsvertrag hier in Zossen bekommen hat. In unserem Hause wird demnächst ein Integrationskurs stattfinden, an dem alle erwachsenen Gäste teilnehmen werden, damit sie sich hier auch auf dem Arbeitsmarkt integrieren können. Wir und unsere Gäste wünschen allen Mitgliedern hier eine schöne Ferienzeit und sind dankbar für all die Mithilfe.
Eure Ute“